Vorwort
Philipp Wolpert & Tobias Frühauf
Künstlerische Leitung TSHN
Foto: © Nico Kurth
SCHAUSPIEL IM FLUSS.
Willkommen an Bord! Willkommen in einer anderen Welt. Wie sieht ein Theater der Zukunft aus? In Heilbronn wird das ausprobiert. Das Theaterschiff ist ein Modellversuch und agiert an der Schnittstelle von Theater, Popkultur und Lifestyle. Tagsüber Café und Workspace, abends Theater und Konzertlocation und nachts Bar und Eventlocation. Ein Begegnungs- und Diskursort für alle. Welche Geschichten werden wir schreiben?
Die Spielzeit 24/25 steht unter dem Motto «Berührung». Prof. Dr. Andreas Fröhlich, Professor für Allgemeine Sonderpädagogik und Entwickler des Konzepts «Basale Stimulation», in dem es vor allem um Kommunikation durch Berührung geht, hat die diesjährige Laudatio zur Spielsaison verfasst.
Laudatio
Prof. Dr. Andreas Fröhlich, Professor für Allgemeine Sonderpädagogik und Entwickler des Konzepts »Basale Stimulation«
Wer darf wen, wo und wann berühren - ein Thema, das uns beschäftigt, das ständig neue Fragen aufwirft. Können wir Berührung heute noch ohne den Zusammenhang von Übergriffigkeit, versteckter oder offener Sexualität, ohne die Frage nach Macht betrachten?
Berührung ist etwas, was Menschen brauchen, täglich. Sie müssen spüren, in Kontakt kommen, Temperatur erfahren, Gegenstände ergreifen, jemanden führen oder halten - wir sind als Menschen Berührungswesen. Ohne Berührung verlieren wir unsere vielleicht wichtigste Informationsmöglichkeit, über Berührung kommen wir ganz konkret mit der Welt um uns herum in Kontakt, durch Berührung erfahren wir, dass es das alles wirklich gibt, was wir sehen oder hören.
Berührt werden wir aber auch auf einer zweiten Ebene. Wir sind von einem Lied berührt, eine Nachricht bewegt uns, wir werden gerührt von einer Freundschaftsgeste…
Berührung hat in unserer Sprache - und auch in vielen anderen - eine zweite Bedeutung, eine, die sich auf unser Gefühlsleben bezieht. Wir leben immer mit Gefühlen, jede aktuelle Erfahrung bekommt eine gefühlsmäßige Einfärbung. Das gilt auch und besonders für die konkrete Berührung, sie ist fast immer auch von Empfindungen begleitet.
Nach einem Theaterbesuch gehen wir meistens voller Empfindungen hinaus, sind bewegt, aufgewühlt, angeregt, manchmal auch ärgerlich oder ratlos. Aber berührt. Da hat eine Aufführung uns angerührt, etwas in Gang gesetzt, das in uns weiterarbeitet. Manchmal ist es nur ein kleiner Stups, der nicht so lange Wirkung zeigt, manchmal ist es ein Beben von langer Dauer.
Unsere Hände brauchen Berührung, unser Herz und der Kopf ebenso. Theater kann das, unmittelbar, für einen Moment oder auch anhaltend.
Die Playlist zur Spielzeit 24/25
Vorwort
Philipp Wolpert & Tobias Frühauf
Künstlerische Leitung TSHN
SCHAUSPIEL IM FLUSS.
Willkommen an Bord! Willkommen in einer anderen Welt. Wie sieht ein Theater der Zukunft aus? In Heilbronn wird das ausprobiert. Das Theaterschiff ist ein Modellversuch und agiert an der Schnittstelle von Theater, Popkultur und Lifestyle. Tagsüber Café und Workspace, abends Theater und Konzertlocation und nachts Bar und Eventlocation. Ein Begegnungs- und Diskursort für alle. Welche Geschichten werden wir schreiben?
Die Spielzeit 24/25 steht unter dem Motto «Berührung». Prof. Dr. Andreas Fröhlich, Professor für Allgemeine Sonderpädagogik und Entwickler des Konzepts «Basale Stimulation», in dem es vor allem um Kommunikation durch Berührung geht, hat die diesjährige Laudatio zur Spielsaison verfasst.
Laudatio
Prof. Dr. Andreas Fröhlich, Professor für Allgemeine Sonderpädagogik und Entwickler des Konzepts »Basale Stimulation«
Wer darf wen, wo und wann berühren - ein Thema, das uns beschäftigt, das ständig neue Fragen aufwirft. Können wir Berührung heute noch ohne den Zusammenhang von Übergriffigkeit, versteckter oder offener Sexualität, ohne die Frage nach Macht betrachten?
Berührung ist etwas, was Menschen brauchen, täglich. Sie müssen spüren, in Kontakt kommen, Temperatur erfahren, Gegenstände ergreifen, jemanden führen oder halten - wir sind als Menschen Berührungswesen. Ohne Berührung verlieren wir unsere vielleicht wichtigste Informationsmöglichkeit, über Berührung kommen wir ganz konkret mit der Welt um uns herum in Kontakt, durch Berührung erfahren wir, dass es das alles wirklich gibt, was wir sehen oder hören.
Berührt werden wir aber auch auf einer zweiten Ebene. Wir sind von einem Lied berührt, eine Nachricht bewegt uns, wir werden gerührt von einer Freundschaftsgeste…
Berührung hat in unserer Sprache - und auch in vielen anderen - eine zweite Bedeutung, eine, die sich auf unser Gefühlsleben bezieht. Wir leben immer mit Gefühlen, jede aktuelle Erfahrung bekommt eine gefühlsmäßige Einfärbung. Das gilt auch und besonders für die konkrete Berührung, sie ist fast immer auch von Empfindungen begleitet.
Nach einem Theaterbesuch gehen wir meistens voller Empfindungen hinaus, sind bewegt, aufgewühlt, angeregt, manchmal auch ärgerlich oder ratlos. Aber berührt. Da hat eine Aufführung uns angerührt, etwas in Gang gesetzt, das in uns weiterarbeitet. Manchmal ist es nur ein kleiner Stups, der nicht so lange Wirkung zeigt, manchmal ist es ein Beben von langer Dauer.
Unsere Hände brauchen Berührung, unser Herz und der Kopf ebenso. Theater kann das, unmittelbar, für einen Moment oder auch anhaltend.
Die Playlist zur Spielzeit 24/25
Theaterschiff Heilbronn e. V.
Obere Neckarstraße 31
74072 Heilbronn