Im Juli 2022 flüchtete der ukrainische Schauspieler und Tänzer Yaroslav Ros aus Moskau nach Deutschland. Auf Empfehlung des Regisseurs Kirill Serebrennikov stellte er sich am Düsseldorfer Schauspielhaus vor, wo er seitdem u. a. in den Produktionen »Cabaret« (Regie: André Kaczmarczyk), »Der gute Mensch von Sezuan« (Regie: Bernadette Sonnenbichler) und »Moby Dick« (Regie: Robert Wilson) mitwirkte. Als ausgebildeter Steptänzer und Zirkusperformer standen Ros auch ohne Deutschkenntnisse die künstlerischen Mittel zur Verfügung, sich auf der Bühne auszudrücken und für ein Publikum zu spielen. Ros spricht fließend Russisch, Englisch und Ukrainisch – in »Novecento oder Die Legende vom Ozeanpianisten« (Regie: Anton Schreiber) spielt er erstmals ein Hauptrolle auf Deutsch.

Geboren 1988 in Kyjiw, studierte Yaroslav Ros Schauspiel am Staatlichen Institut für Theaterkunst in Moskau. Er war zehn Jahre lang Ensemblemitglied des Moskauer Yermolova-Theaters unter der Künstlerischen Leitung von Oleg Menschikow, wo er in zahlreichen großen Partien zu erleben war. Neben seinem Festengagement trat er wöchentlich im Showprogramm des Moskauer Clubs »Birds 354« auf. Außerdem wirkte er in Sitcom- und Comedyserien des russischen und ukrainischen Fernsehens mit. Als Jugendlicher wurde Ros an der Kyjiwer Akademie für Zirkus- und Varietékunst ausgebildet, wo er Unterricht in Clownerie, Jonglage und Tanz erhielt. Ergänzend dazu nahm er an verschiedenen Meisterklassen im Steptanzen teil. Gastengagements führten ihn zu renommierten Steptanz-Festivals weltweit.